Im Jahr 2024 gelang es dem Museumsverein mit Spendenmitteln der SPARKASSE und der Stadtwerke Schkeuditz zwei Bibeln aus dem Bestand des Museums restaurieren zu lassen.

Die mit Kupferstichen bebilderte Endter-Bibel in großem Folio-Format (39 cm x 26 cm x 12 cm) wurde 1706 in Nürnberg verlegt. Der Einband besteht aus zwei schweren Buchenholzdeckeln, ist mit geprägtem Leder bezogen und mit Biernägeln (Messingbuckeln) und Lederschließen mit Messinghaken versehen. Sie gehört zum Altbestand des Museums und trägt die Inventarnummer A 031 (Rb 159). Unter der alten Inventarnummer „31“ wurde sie im Inventarbuch von 1926 verzeichnet mit dem Verweis auf H. Vater. Der mit Tinte auf dem Vorsatzblatt notierten Name „Krelling“ konnten leider nicht eindeutig zugeordnet werden.

Von 1613 bis 1792, also beinahe 2 Jahrhunderte lang, druckte die erfolgreiche Familie Endter in Nürnberg den Text von Luthers Bibel. Heute zählen die großformatigen (Folio-) Ausgaben zu den noch am häufigsten anzutreffenden Familienbibeln aus dem 17., besonders aber aus dem 18. Jahrhundert. Die Leistungsfähigkeit und Kompetenz der Druckerei, sowie die Verkehrsgunst des Handelsplatzes Nürnberg veranlasste die sächsischen Herzöge, Ihre repräsentativen Bibel jenseits der eigenen Grenzen drucken und vertreiben zu lassen.
Diese Bibeln waren mit Luthers Vorreden, allerlei Zusammenfassungen, Tafeln und Kartenmaterial versehen und viele Holzschnitte, später Kupferstiche, illustrieren diese Bücher. Der Lutheraner und Nürnberger Pfarrer Johann Michael Dilherr (1609–1669) schrieb eine Einleitung zur Endter-Bibel, weswegen sie auch seit 1654 Dilherr-Bibeln genannt werden. Dilherr-Bibeln sind heute die am häufigsten überlieferten Bibeln aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Abgenutzte Exemplare wurden von den Gemeinden weiterverkauft und so zu Familienbibeln. Auf den Vorsatzblättern gab es dann viele Besitzvermerke und Bemerkungen über Familienereignisse wie Geburt oder Tod. Leider lassen sich die in den beiden Büchern verzeichneten Namen nicht eindeutig Schkeuditz zuordnen.

Die beiden Bibeln waren in einem bedenklichen Zustand. Um sie den nachfolgenden Generationen gesichert übergeben zu können, wurde vom Museumsverein ein Restaurierungsprojekt angestoßen. Für die dafür notwendigen Kosten von fast 2.000 € konnte die SPARKASSE mit 1.000 € und die Stadtwerke mit 500 € als Spendengeber gewonnen werden.

